Die Handlungsfelder des CCC-N

Um die vielfältigen Anforderungen und Aufgaben eines Onkologischen Spitzenzentrums in Krankenversorgung, Forschung, Lehre, sowie Aus- und Weiterbildung zu strukturieren, hat das Comprehensive Cancer Center Niedersachsen (CCC-N) fünf Handlungsfelder und zwei Querschnittsfelder definiert. Diese werden an den beiden Standorten UMG und MHH sowie mit den Kooperationspartnern in enger Abstimmung umgesetzt. 

Handlungsfeld 1 „Programmatische translationale Forschungsaktivitäten"

Ziel translationaler Forschung es, die Brücke zwischen der Entwicklung neuer Diagnose- und Therapieverfahren und der Bereitstellung für Krebspatient*innen im Alltag  zu bauen. Dabei ist die enge Zusammenarbeit von Mediziner*innen, Naturwissenschaftler*innen  sowie Forschenden verschiedener Fachbereiche besonders wichtig. Schwerpunkt des Handlungsfelds ist es, die standortübergreifende onkologische Forschungsinfrastruktur und wissenschaftliche Vernetzung innerhalb des CCC-N voranzutreiben. Dazu wird vor allem der Bereich "Präzision in der Tumorforschung und Patientenversorgung“ weiter ausgebaut und die Zusammenarbeit in den Forschungsschwerpunkten Genomdynamik und Immunregulation, der personalisierten Therapie und Behandlung sowie der Prävention und Versorgung von an Krebs erkrankten Menschen verstärkt.

Hierfür unterstützt das CCC-N die Forschenden mit einer zentralen Infrastruktur und gemeinsamen Forschungsinitiativen. Vor allem das Programm für Bauchspeicheldrüsen- und Magen-Darm-Krebs, die Teilhabe im Deutschen Netzwerk für Personalisierte Medizin (DNPM) und im Nationalen Netzwerk Genomische Medizin (nNGM) sowie die Zentren für personalisierte Medizin tragen zu einer individualisierten Krebsversorgung bei.

Handlungsfeld 2 „Klinische Studien und Regionale Studiennetzwerke“

Das Handlungsfeld „Klinische Studien und Regionale Studiennetzwerke“ fokussiert sich auf alle Themen rund um die Planung, Finanzierung und Durchführung von klinischen Studien in Niedersachsen. Ziel ist es, die Anzahl, Qualität und Rekrutierung der klinischen Studien  im CCC-N zu erhöhen und allen Krebspatient*innen in Niedersachsen den Zugang zu klinischen Studien zu erleichtern. Dabei wollen wir vor allem Studien vorantreiben, die durch die Forschenden an unseren Standorten in eigener Verantwortung (sog. Investigator-initiated Trials) durchgeführt werden. An beiden CCC-N Standorten, UMG und MHH, befinden sich Studienzentren, die diese Aufgaben koordinieren und zu monitoren. Aufgabe des Handlungsfeldes ist es, die Prozesse der Standorte zu harmonisieren, regionale Studiennetzwerke zu gründen und zu erweitern sowie die Zusammenarbeit zwischen Maximalversorgern, Akut- und Schwerpunktkrankenhäusern sowie zu niedergelassenen Ärzt*innen zu intensivieren. 


Eine gemeinsame digitale Studienplattform informiert Patient*innen und Ärzt*innen zu allen laufenden oder geplanten klinischen Studien an den einzelnen Standorten des CCC-N sowie zu den jeweiligen Ansprechpartner*innen. 
 

Handlungsfeld 3 „Qualitätsoffensive Niedersachsen des CCC-N®“

Die 2019 gegründete Qualitätsoffensive Niedersachsen® des CCC-N ist eine interdisziplinäre Plattform für alle Kooperationspartner des CCC-N. Zentrale Aufgabe ist es, die Behandlungsprozesse im CCC-N entsprechend nationaler Qualitätsstandards zu harmonisieren und diese auch für die CCC-N Partner zugänglich zu machen. Dazu dienen unter anderem die regelmäßig stattfindenden Qualitätskonferenzen, die gemeinsam mit dem Klinischen Krebsregister Niedersachsen (KKN) durchgeführt werden, sowie Outreach- und Survivorship-Programme. Die Sichtbarkeit und Erreichbarkeit der Angebote sollen sowohl für Patient*innen als auch für Ärzt*innen und medizinisches Fachpersonal kontinuierlich verbessert werden. Ziel es ist, Menschen mit Krebserkrankungen in Niedersachsen eine ganzheitliche Versorgung auf höchstem Qualitätsniveau zugänglich zu machen. Hierfür arbeiten die verschiedenen Fachdisziplinen eng zusammen.

Dazu gehören:

  • Tumorboards, inkl. personalisierter Krebsmedizin
  • Psychoonkologie
  • Kardioonkologie
  • Palliativmedizin
  • Immunonkologie
  • Integrative Onkologie und komplementäre Medizin
  • Prävention
  • Qualitätsmanagement
  • Cancer Survivorship
  • Zertifizierungen
  • Supportivtherapie
  • Dokumentation und Krebsregister
  • Onkologische Fachpflege
  • Radioonkologie
  • Patientensicherheit
  • Neuroonkologie

Handlungsfeld 4 „OnkoAkademie des CCC-N®“

Das Handlungsfeld 4 umfasst die OnkoAkademie des Comprehensive Cancer Center Niedersachsen®. Die Akademie verfolgt ein ganzheitliches Bildungskonzept und führt dafür unter Anderem die bestehenden Aus-, Fort- und Weiterbildungsprogramme sowie Förderungsprogramme in der Onkologie in Niedersachsen zusammen. Die OnkoAkademie richtet sich an:
-    Patient*innen und interessierte Öffentlichkeit
-    Ärzt*innen
-    Medizinisches Personal
-    Wissenschaftliches Personal
-    Studierende.
 

Handlungsfeld 5 „Digitale Onkologie und Datenmanagement“

Ziel des Handlungsfeldes ist es, die Datenverfügbarkeit innerhalb des CCC-N durch die Entwicklung gemeinsamer Standards zu verbessern und die Prozessautomatisierung zu optimieren. Dazu wird eine gemeinsame IT-Strategie entwickelt, die die Themen Patientenversorgung, Forschung und Ausbildung umfasst. Schwerpunkte des Handlungsfeldes sind die Datennutzung, die digitale Medizin und die Entwicklung von zum teil KI-basierten Workflows, die die Diagnose und Behandlung von Patient*innen n unterstützen.

Querschnittsfelder - Outreach, Patientenbeteiligung

Die fünf Handlungsfelder werden ergänzt durch zwei Querschnittsfelder, die alle Handlungsfelder gleichermaßen betreffen: Outreach und Patientenbeteiligung.

Der Begriff „Outreach“ umfasst alle Aktivitäten, die die Kooperationspartner aktiv im CCC-N einbinden und so die Zusammenarbeit im CCC-N intensivieren. Wesentliches Ziel ist der Zugang zu qualitätsgesicherter Krebsmedizin in allen Facetten der Versorgung für unsere regionalen Partner. Dazu gehören beispielsweise der Ausbau regionaler Studiennetzwerke, gemeinsame Workshops und Fortbildungsreihen sowie Unterstützungsangebote für regionale Partner. Mit Unterstützung des Landesbeirats Onkologie wird die Krebsversorgung und -forschung für ganz Niedersachsen gestärkt.

Mit „Patientenbeteiligung“ ist die aktive und partizipative Einbindung von Patient*innen in die Prozesse und Strukturen der Forschung und Versorgung sowie deren Stärkung im Rahmen der gemeinsamen Entscheidungsfindung („Shared-Decision-Making“) gemeint. Hierfür wurde an beiden Standorten ein Patientenbeirat eingerichtet. Dieser hat eine beratende Funktion hinsichtlich der Ausgestaltung der Leistungs‐ und Informationsangebote und soll Verbesserungspotentiale in den Zentren aufzeigen. Darüber hinaus wurde i eine Patientenvertretung in die Organisationsstruktur integriert, die unter anderem Mitspracherechte in den Vorständen der Krebszentren und des CCC-N hat.

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