Das CCC-N ist neues Mitglied im nationalen Netzwerk Genomische Medizin Lungenkrebs
Um Patientinnen und Patienten mit fortgeschrittenem Lungenkrebs den Zugang zu modernster molekularer Diagnostik und innovativen Therapien zu erleichtern, haben sich ausgewählte Zentren im nationalen Netzwerk Genomische Medizin (nNGM) Lungenkrebs zusammengeschlossen. Ihr Ziel: Das Überleben sowie die Lebensqualität von Betroffenen mit fortgeschrittenem Lungenkrebs in Deutschland durch eine standardisierte Diagnostik und Beratung zu verbessern. Seit dem 1. Oktober 2023 gehört nun auch das Onkologische Spitzenzentrum, das Comprehensive Cancer Center Niedersachsen (CCC-N), mit den beiden Standorten der Medizinischen Hochschule Hannover (MHH) und der Universitätsmedizin Göttingen (UMG) dazu.
Der nNGM-Verbund zählt mittlerweile 23 Zentren. Voraussetzung für die Aufnahme ist umfangreicher Katalog von Qualitätskriterien, ein zertifiziertes Lungenkrebszentrum, sowie eine definierte Mindestanzahl an Gensequenzierungen bei Lungenkrebs. Gemeinsam möchten die Netzwerkpartner eine einheitliche molekulare Testung möglichst aller Patientinnen und Patienten mit Lungenkrebs in Deutschland anbieten. Weiterhin erhalten Betroffene Zugang zu neuesten Therapien, auch im Rahmen klinischer Studien. „Gemeinsam möchten wir mit Hilfe von deutschlandweit harmonisierten Therapieempfehlungen medizinische Innovationen in die Breite der Versorgung bringen“, erklärt Professor Dr. Philipp Ströbel, Direktor des Instituts für Pathologie der UMG. Der Großteil an Lungenkrebs erkrankten Menschen könnte damit heimatnah versorgt werden.
Zentral testen – dezentral behandeln
Krankenhäuser und onkologische Praxen können Tumorgewebe an eines der spezialisierten nNGM-Zentren senden. Dort findet eine qualitätsgesicherte molekulare Diagnostik unter Einsatz modernster Gensequenzierungsverfahren statt. „Getestet werden alle bekannten genomischen Veränderungen mit gesicherter oder in der klinischen Erprobung befindlicher therapeutischer Relevanz“, erklärt Molekularpathologe Professor Dr. Ulrich Lehmann vom Institut für Pathologie der MHH. Das Verfahren wird im Austausch aller teilnehmenden Zentren nach dem neuesten Stand der Wissenschaft ständig weiterentwickelt.
Das Netzwerk erfasst aktuell 17.000 Patientinnen und Patienten, Tendenz steigend. Das entspricht etwa 60 Prozent der Betroffenen. Die meisten Krankenkassen in Deutschland kooperieren bereits mit dem nNGM und ermöglichen eine flächendeckende Kostenerstattung.
Die im nNGM-Verbund generierten Daten sollen gezielt für die weitere Krebsforschung zur Verfügung gestellt werden. Durch die standortübergreifenden, größeren Fallzahlen können seltenere Krebserkrankungen, auf Grund von individueller genetischer Mutationen und immer kleiner werdenden molekularen Subgruppen, noch besser erforscht und Therapieoptionen folglich verbessert werden. Die Deutsche Krebshilfe unterstützt das Verbundprojekt seit dem 1. April 2018.