Ausgezeichnet: UMG erhält den 3. Platz beim Award „Patientendialog 2018“

Universitätsmedizin Göttingen erhält auf dem 41. Deutschen Krankenhaustag in Düsseldorf beim erstmals verliehenen Award „Patientendialog 2018“ die Auszeichnung für den 3. Platz.

(umg) Die Universitätsmedizin Göttingen (UMG) wurde für ihre patientenorientierte Arbeit und ihren erfolgreichen Patientendialog bei der Verleihung des Awards „Patientendialog 2018“ mit dem 3. Platz ausgezeichnet. Für die UMG nahmen beim 41. Deutschen Krankenhaustag in Düsseldorf Dr. Arnt Suckow, Leiter der Stabsstelle Qualitäts- und klinisches Risikomanagement der UMG, und Ute Büchner vom Meinungs- und Beschwerdemanagement der UMG den Preis entgegen.

Der Award wurde erstmals verliehen und zeichnet Kliniken und Krankenhäuser aus, die sich in besonderer Weise für die Bedürfnisse und Belange von Patienten einsetzen, einen vorbildlichen Patientendialog leben und auf Beschwerdemanager und Patientenfürsprecher zurückgreifen können. Eine Jury bewertet die vertrauensvolle Beziehung zwischen Klinikpersonal und Patienten. Dazu zählt eine Atmosphäre im Klinikalltag, die von Verständnis für den Blickwinkel des kranken Menschen geprägt ist. Initiiert haben den Preis der Bundesverband Patientenfürsprecher in Krankenhäusern (BPiK) e.V. und der Bundesverband Beschwerdemanagement in Gesundheitseinrichtungen (BBfG) e.V.
 

BEGRÜNDUNG UND BEWERTUNG FÜR DIE AUSZEICHNUNG DER UMG

Für den 3. Platz der UMG anerkannte die Jury in ihrer Begründung die vielfältigen Initiativen an der UMG. Als besonderes Merkmal hervorgehoben wurde die Zusammenarbeit von Meinungs- und Beschwerdemanagement, Patientenfürsprechern und Klinischem Ethikkomitee im Dialog der UMG mit ihren Patienten und Angehörigen.

Die Auszeichnung für die UMG begründete Dr. Gerald Gaß, Präsident der Deutschen Krankenhausgesellschaft (DKG) und Jury-Mitglied: „Mit Hilfe zur Selbsthilfe, regelmäßigen kulturellen Veranstaltungen für Patienten und Angehörige, aufklärenden Selbsthilfetagen und einem positiven Miteinander stellt die drittplatzierte Universitätsmedizin Göttingen ihre Besonderheiten vor. Patientenfürsprecher und Beschwerdemanager arbeiten eng zusammen. Im klinischen Ethikkomitee werden Problemfragen schnell und gewissenhaft erörtert und insgesamt ist das Haus um eine offene, individuelle und bedürfnisorientierte Kommunikation bemüht“, so die Jury.

Dr. Arnt Suckow, Leiter Stabsstelle Qualitäts- und klinisches Risikomanagement der UMG, sagte bei der Preisverleihung in Düsseldorf: „Das ist eine bemerkenswerte Auszeichnung, die uns stellvertretend für die UMG stolz macht. Dieser Preis geht an alle 7.900 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Sie kümmern sich rund um die Uhr um das Wohlergehen unserer Patienten. Unser besonderer Dank geht auch an die Patientenfürsprecher und das klinische Ethikkomitee. Mit ihnen führen wir regelmäßig einen strukturierten Austausch und suchen gemeinsam nach Problemlösungen.“

Ute Büchner vom Meinungs- und Beschwerdemanagement der UMG sagt: „Der Preis ist eine Bestätigung für das bisher Erreichte. Er ist für uns gleichzeitig Verpflichtung und Ansporn, den bislang eingeschlagenen Weg fortzusetzen und weiterzuentwickeln. Wir stellen den Patienten mit allen seinen Ansprüchen und Erwartungen, mitunter auch im schwierigen Kontext seiner medizinisch notwendigen Behandlung, in den Mittelpunkt: Dabei wollen wir offen, transparent und dialogbereit sein – das ist das große und langfristige Ziel der UMG.“
 

PATIENTENDIALOG AN DER UMG

Die UMG nutzt für den Dialog mit ihren Patienten ein Bündel von Maßnahmen und Kompetenzen.

  • Eine Voraussetzung ist die professionelle Schulung der UMG-Beschäftigten. Mitarbeiter können ein vielseitiges Fort- und Weiterbildungsprogramm nutzen, das von der Bildungsakademie der UMG angeboten wird. Eine große Zahl interprofessioneller Veranstaltungen bietet Gelegenheit, seine Kenntnisse und Fähigkeiten zu erweitern oder zu vertiefen. Dabei gibt es fachspezifische Themen wie Seminare zur persönlichen Weiterentwicklung und zur Erhaltung der Gesundheit.
  • Das Meinungs- und Beschwerdemanagement, ein anonymes Hinweisgebersystem und die Patientenfürsprecher schaffen an der UMG eine offene Beschwerdekultur für die Annahme von Lob, Kritik und Anregungen. Die ehrenamtlichen Patientenfürsprecher der UMG stehen den Patienten als neutrale Vertrauenspersonen zur Seite, wenn Unterstützung in als schwierig empfundenen Situationen benötigt wird.
  • Seit fast 10 Jahren gibt es an der UMG das Klinische Ethikkomitee (KEK). Ziel des KEK ist es, einen offenen und professionellen Umgang mit ethischen Fragen und Konflikten des klinischen Alltags zu ermöglichen. Dazu ist das KEK interdisziplinär und interprofessionell besetzt.
  • Die Kliniken der UMG arbeiten eng mit den Vertretern der Selbsthilfegruppen zusammen und unterstützen aktiv die Bildung solcher Gruppen.
  • Die UMG führt regelhaft und anlassbezogen Patientenbefragungen in den Kliniken, Abteilungen und weiteren Bereichen durch.
  • Die Ökumenische Klinikseelsorge steht für Patienten und Angehörige bereit. Neben dem offen zugänglichen Andachtsraum gibt es für muslimische Patienten oder Besucher einen weiteren Gebetsraum.
  • Die so genannten „Grünen Damen und Herren“ der Ökumenischen Krankenhaushilfe begleiten von ihrem Büro im Eingangsbereich des Universitätsklinikums aus Patienten und Angehörige zu Untersuchungen oder zur Aufnahme in den stationären Bereich. Sie unterstützen zudem die Patientenbücherei und die Kinderbetreuung für Besucher und Mitarbeitende.
  • Laiendolmetscher unterstützen bei fremdsprachigen Patienten den Dialog zwischen ärztlichem und pflegerischen Personal und den Betroffenen.
  • Die Einrichtung „Kultur im Klinikum“ der Unternehmenskommunikation organisiert regelmäßig Konzerte, Theateraufführungen oder auch Ausstellungen, die Patienten, Angehörige, Mitarbeiter und Besucher kostenfrei besuchen können. Zudem finden regelmäßig Kinoveranstaltungen statt.
     

DER AWARD„PATIENTENDIALOG 2018“

Der Award „Patientendialog 2018“ wurde erstmals vergeben. Er soll möglichst viele Krankenhäuser motivieren, ihren ethisch geprägten und achtsamen Umgang mit Patienten weiter zu entfalten und zu leben. Die Fachjury besteht aus renommierten Experten, wie dem Präsidenten der Deutschen Krankenhausgesellschaft, Dr. Gerald Gaß, dem Vorstand des Deutschen Krankenhausinstituts Dr. Karl Blum, dem Medizinethiker der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg, Prof. Dr. Giovanni Maio, dem Bundestagsabgeordneten und Mitglied des Gesundheitsausschusses Dirk Heidenblut sowie Prof. Dr. Walter Popp, 1. Vizepräsident der Deutschen Gesellschaft für Krankenhaushygiene, sowie mit je ein Vertreter aus dem Vorstand des BBfG und dem Vorstand des BPiK.

WEITERE INFORMATIONEN
Universitätsmedizin Göttingen, Georg-August-Universität
Stabsstelle Qualitäts- und klinisches Risikomanagement
Dr. Arnt Suckow, Telefon 0551 / 39-9951;  arnt.suckow@med.uni-goettingen.de

Meinungs- und Beschwerdemanagement
Ute Büchner, Telefon 0551 / 39-66996; lobundkritik@med.uni-goettingen.de