Signal für Energieeffizienz: Wissenschaftsminister Björn Thümler nimmt neues UMG-Blockheizkraftwerk in Betrieb
(umg) Die Universitätsmedizin Göttingen (UMG) hat heute, am Donnerstag, den 5. April 2018, ihr neues Blockheizkraftwerk (BHKW) in Betrieb genommen. Der Niedersächsische Minister für Wissenschaft und Kultur, Björn Thümler, startete in Gegenwart weiterer prominenter Gäste aus Politik, Stadt, Universität und Energiewirtschaft den Motor mit dem Generator im Schaltraum des neuen Gebäudes. An der Eröffnung des neuen BHKW teilgenommen haben die Präsidentin des Niedersächsischen Landtages, Dr. Gabriele Andretta, der Vizepräsident des Deutschen Bundestages, Thomas Oppermann, Göttingens Oberbürgermeister Rolf Georg Köhler, der Vizepräsident der Universität, Prof. Dr. Norbert Lossau, Dr. Gerd Rappenecker für den Vorstand der Stadtwerke Göttingen und Thomas Weber, Geschäftsführer der EAM. Die UMG hat als Klinikum der Maximalversorgung einen jährlichen Wärme-Energiebedarf von über 33.000 Privathaushalten. Um ihre Energieversorgung zu modernisieren, hat die UMG ein hochmodernes Blockheizkraftwerk auf ihrem Gelände gleich hinter der Feuerwache Klinikum an der Ecke Robert-Koch-Straße/Zimmermannstraße errichtet. Baubeginn war im Mai 2017. Die Kosten von rund 4,7 Mio. Euro hat das Land Niedersachsen aus dem „Sanierungsprogramm Hochschulmedizin Niedersachsen“ vom August 2014 übernommen.
Prof. Dr. Heyo K. Kroemer, Sprecher des Vorstandes der UMG, sagte bei seiner Begrüßung der Gäste: „Das neue Blockheizkraftwerk ist der Einstieg in eine für unsere großen, anstehenden Bauvorhaben so dringend notwendige Modernisierung der Infrastruktur. Es erfüllt eine wichtige Voraussetzung für die Umsetzung des Generalentwicklungsplans der UMG. Wir sind dem Land Niedersachsen deshalb außerordentlich dankbar, dass es mit der Finanzierung von rund 4,7 Millionen Euro die aktuelle Energieversorgung der UMG auf einen hochmodernen Stand bringt und dadurch gleichzeitig ermöglicht, die Weichen für die nächsten Etappen der Masterplanung zu stellen.“
In seinem Grußwort im Zelt vor dem BHKW sagte der Niedersächsische Minister für Wissenschaft und Kultur, Björn Thümler: „Die Verbesserung der Infrastruktur der Hochschulkliniken gehört zu den Schwerpunktvorhaben der Landesregierung. Dabei ist das neue Blockheizkraftwerk der Universitätsmedizin Göttingen ein wichtiger Baustein. Es erzeugt auf hocheffiziente Weise Strom und Wärme und trägt damit nicht nur zu einer sicheren Energieversorgung bei, sondern dient zudem dem Klimaschutz.“
Dr. Sebastian Freytag, Vorstand Wirtschaftsführung und Administration der UMG, sagt: „Klimaschutz und effiziente Energiegewinnung hängen eng zusammen. Mit dem neuen Blockheizkraftwerk setzen UMG und Universität ihren schon vor langer Zeit begonnenen Weg einer umweltfreundlichen Energieproduktion mit einem konsequenten Schritt hin zum Einsatz neuester Technologien fort. Das neue BHKW ist dabei ein weiterer Baustein. Zudem ist das BHKW der zentrale Motor für die moderne Energieversorgung bei unseren anstehenden Vorhaben der Generalentwicklungsplanung der UMG.“
Im Anschluss an die Ansprachen besichtigten Wissenschaftsminister Björn Thümler und die prominenten Gäste das neue Blockheizkraftwerk. Thümler startete im Schaltraum den Motor und nahm damit das neue BHKW in Betrieb.
WAS LEISTET DAS BLOCKHEIZKRAFTWERK (BHKW)?
Die UMG setzt bei der Erzeugung von Wärme und Strom auf ein BHKW, das bei dauerhafter Wärmeabgabe besonders ökologisch und ökonomisch Energie erzeugt. Das BHKW ist aufgrund seines hohen Wirkungsgrades besonders energieeffizient. Die Anlagentechnik des BHKW mindert den Verbrauch von Ressourcen und reduziert Umweltbelastungen und Emissionen. „Wir vermeiden rund 6.500 Tonnen Kohlenstoffdioxid CO2 pro Jahr, so viel wie 2.500 Fichten jährlich an CO2 aufnehmen und in Sauerstoff wandeln. Damit tragen wir aktiv zum Klimaschutz bei“, sagt Otto Wilhelm Holzigel, Leiter des Sachgebietes „Energiemanagement“ im Geschäftsbereich Gebäudemanagement der UMG. Das neue BHKW hat eine Wärmeleistung von 4,75 Megawatt. Nach der Fertigstellung des BHKW Ende des Jahres 2017 wird das BHKW mit der heutigen Inbetriebnahme rund die Hälfte des im Universitätsklinikum Göttingen benötigten Stromes produzieren und deckt zudem die Grundlast des Wärmebedarfs des Klinikums ab. Die produzierte Wärme wird überwiegend für die Erwärmung des Trinkwassers sowie für die Beheizung des zentralen Klinikumsgebäudes genutzt. Der Gesamtwirkungsgrad der Energieausnutzung liegt bei etwa 91 Prozent.
ENERGIEVERSORGUNGSKONZEPT VON UMG UND UNIVERSITÄT
Die beiden Teilstiftungen Universitätsmedizin Göttingen (UMG) und Universität Göttingen haben im Jahr 2009 die Universitätsenergie Göttingen GmbH gegründet. Beide Partner wollen damit die von der Stiftungsuniversität benötigte Energie effizient, umweltschonend und kostengünstig einsetzen. Seitdem koordinieren beide Einrichtungen gemeinsam ihre „Energiepolitik“.
Vorgesehen ist die Errichtung von vorerst drei Blockheizkraftwerken: Das erste in der Zimmermannstraße bei der Feuerwache Klinikum ist durch die UMG fertig gestellt, zwei weitere für die Universität in der Goldschmidtstraße und am neuen Rechenzentrum im Burckhardtweg sollen folgen. Bis zum Jahr 2022 soll die technisch veraltete Gasturbine im Heizkraftwerk der Universität abgelöst werden
ENERGIEBEDARFE VON UMG UND UNIVERSITÄT
Die UMG hat pro Jahr einen Strombedarf von etwa 56.000 MW Stunden Strom und rund 100.000 MWh Wärme, die Universität von 50.000 MW Stunden Strom und 67.000 MW Wärme. In der UMG werden Strom und Wärme zusätzlich für eine zentrale Kälteproduktion genutzt.
Die Kosten für Energie liegen bei der UMG bei rund 20 Mio. Euro, bei der Universität bei etwa 12 Mio. Euro.
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