| Presseinformation 142/2018

Schärfster Durchblick: 2,3 Mio. Euro für hochauflösendes Fluoreszenzmikroskop MINFLUX am Campus Göttingen

Die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) fördert eines von weltweit zwei Geräten zur hochauflösenden MINFLUX Fluoreszenzmikroskopie für die Forschung in den Lebenswissenschaften. Standort UMG erhält rund 2,3 Mio. Euro.

(umg) Im bundesweiten Wettbewerb der Hochschulen um die Förderung von neuartigen, experimentellen Lichtmikroskopen für die Forschung durch die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) hat sich der Forschungsstandort Göttingen durchgesetzt. Das Projekt „Göttingen MINFLUX“, unter Federführung von Prof. Dr. Stefan Jakobs, Professor für Hochauflösende Mikroskopie der Zelle in der Klinik für Neurologie der Universitätsmedizin Göttingen (UMG), erhält von der DFG eine Förderung in Höhe von rund 2,3 Mio. Euro. Ziel des Projekts ist es, die Technologie dieser neuartigen Fluoreszenzmikroskopie der Forschung in den Lebenswissenschaften am Campus Göttingen zur Verfügung zu stellen. Das neue Mikroskop ist eines von weltweit nur zwei Geräten seiner Art.

Mit Hilfe der von Nobelpreisträger Prof. Dr. Stefan W. Hell, Max-Planck-Institut für biophysikalische Chemie, entwickelten MINFLUX Technologie ist es möglich, zelluläre Strukturen aufzulösen, die nur wenige Nanometer (milliardstel Meter) voneinander entfernt liegen. Zudem ist die Methode besonders schonend und daher für die Untersuchung von empfindlichen Proben geeignet. Damit verspricht die MINFLUX-Mikroskopie völlig neue Einblicke in lebende Zellen, die bisher so nicht möglich waren.

„MINFLUX wird dabei helfen, drängende Fragen in den Lebenswissenschaften zu beantworten. Dabei reicht die Bandbreite der Anwendung von der biomolekularen Chemie, Membranrezeptor-Biologie, Mitochondrien, Synapsen und inneren Haarzellen bis hin zu translationalen Fragen der Kardiologie und Neurologie“, sagt Prof. Dr. Stefan Jakobs, der an der UMG die Arbeitsgruppe „Hochauflösende Mikroskopie der Zelle“ leitet.

Aufgestellt wird das Mikroskop in der UMG an zentraler Stelle im Campus Göttingen in einem Labor von Professor Jakobs. Nutzen werden es künftig Forscher der UMG, der Universität und der Max-Planck-Institute in Göttingen sowie die vier Sonderforschungsbereiche mit Sprecherfunktion der UMG (SFB 889 „Zelluläre Mechanismen sensorischer Verarbeitung“, SFB 1002 „Modulatorische Einheiten bei Herzinsuffizienz“, SFB 1190 „Transportmaschinerien und Kontaktstellen zellulärer Kompartimente“, SFB 1286 „Quantitative Synaptologie“), der neue Exzellenzcluster „Multiscale Bioimaging: von molekularen Maschinen zu Netzwerken erregbarer Zellen“ (MBExC) sowie das neu einzurichtende „Heart and Brain Center Göttingen“ (HBCG).

DFG-Großgeräteinitiative „Neuartige, experimentelle Lichtmikroskope für die Forschung“

Die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) finanziert 13 neuartige experimentelle Lichtmikroskope für die Forschung mit rund 14,5 Millionen Euro. Die Förderungen sind das Ergebnis einer Ausschreibung im Rahmen einer Großgeräteinitiative, mit der die DFG im Januar 2018 dazu aufgerufen hatte, hoch entwickelte, noch wenig etablierte Technologien aus dem Bereich der Lichtmikroskopie zu beantragen. Die Ausschreibung mit dem Titel „Neuartige, experimentelle Lichtmikroskope für die Forschung“ stieß in den Hochschulen auf große Resonanz: Es gingen insgesamt 50 Anträge ein.

WEITERE INFORMATIONEN:
Universitätsmedizin Göttingen – Georg-August-Universität 
Prof. Dr. Stefan Jakobs 
Professor für Hochauflösende Mikroskopie der Zelle, Klinik für Neurologie, UMG 
Leiter Forschungsgruppe „Struktur und Dynamik von Mitochondrien“ 
Max-Planck-Institut für biophysikalische Chemie, Abtlg. NanoBiophotonics
Telefon 0551 / 201-2531
sjakobs@gwdg.de
www.mpibpc.mpg.de/de/jakobs